Presse zu "Drei Songs später"

Rezension von Cornelia Geißler in der Berliner Zeitung, 25. Mai 2013:

 

Zeta denkt in Musik, nicht in Formeln. Daher rührt auch der Titel des Buchs. Will Lola Renn in ihrem Debut andeuten, dass Zeit vergangen ist, heißt es lapidar: "drei Songs später". Doch das kann die Ich-Erzählerin so oft sagen, wie sie will, besser wird dadurch erst einmal gar nichts. Der Vater setzt sie immer noch wegen ihrer Mathe-Noten unter Druck. Das Nasenbluten tritt immer wieder im Unterricht auf. Und dass es auch Schulen geben soll, in denen ihr Interesse fürs Tanzen gefördert würde, sagt zwar der Lehrer, aber die Eltern wollen nichts davon wissen. Der Vater macht lieber noch eine Flasche Rotwein auf, gießt der 15-jährigen gleich mit ein. Sie ekelt sich vor Alkohol.

Aus vielen kleinen Szenen mit lebhaften Dialogen setzt sich die Situation des Mädchens zusammen. Und so zieht sich die Schlinge um das Mädchen immer enger, unverstanden und ungeliebt in einem Haushalt, in dem es eigentlich an nichts fehlt.

Zeta überwindet sich, mit der Mutter ihrer Freundin zu sprechen. Und die wagt einen mutigen Schritt. Viele Songs später könnte der ganzen Familie geholfen werden.

 

(copyright Cornelia Geißler, Berliner Zeitung

zitiert mit Erlaubnis)

 


Rezension von Sylvia Mucke  im Eselsohr:

 

(in Klammern gesetzt sind Bezüge auf ein anderes Buch)

 

Zeta, die Protagonistin von Drei Songs später, will (wie Casey) unbedingt Tänzerin werden. (Gleich dieser) wird ihr auf dem Weg dorthin sehr viel Courage abverlangt (wenn auch völlig anderer Art). Tanzliebhaber werden es bedauern, dass das Tanzen im Laufe der Handlung mehr und mehr in den Hintergrund rückt. Allerdings ist das nur zu verständlich: Zeta leidet unter regelmäßigen Anfällen von Nasenbluten. So stark sind diese, dass die Leserin bald das Schlimmste befürchtet. Als sich nach und nach herausstellt, wo der Hase im Pfeffer liegt, wächst die Bestürzung noch. Die Autorin zeigt eindrücklich, wie vielfältig Kindesmissbrauch ist. Es muss nicht immer körperliche oder sexuelle Gewalt sein, die das Leben von Kindern und Jugendlichen bedroht. Mehr noch als die Geschichte eines "tanzwütigen" Teenagers ist dies eine Geschichte von Freundschaft und von erster Liebe, von schwierigen Familienbanden, von Bezugspersonen, die einen im Stich lassen, und von solchen, auf die man bauen kann. Magie entfaltet das Tanzen hier insofern, als es der Hauptfigur Halt und Hoffnung gibt.

 

(copyright Sylvia Mucke, Eselsohr, zitiert mit Erlaubnis)

 

 

Kristina Kroll für den ekz-Informationsdienst (Einkaufszentrale für Bibliotheken):

 

(...) Eindringlich und einfühlsam schildert die Autorin den Kampf ihrer Protagonistin gegen den Untergang, gegen verständnis- und verantwortungslose Eltern und den Mut, den es braucht, sich aus dieser Umklammerung zu befreien. Toll geschrieben, liest sich in einem Rutsch weg; Anschaffungsempfehlung für alle!"

 

(copyright ekz, zitiert mit Erlaubnis)

...und noch ein paar Blogs